Vorteile

Entgegen all dieser Nachteile von Fleischkonsum, gibt es –wie weiter oben bereits angedeutet- auch jede Menge Vorteile im Fleischverzehr.

Fleisch bzw. Fleischprodukte sind trotz alledem eine lebenswichtige Nährstoffquelle. Es enthält Protein, langkettige Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink, Selen und Vitamin B12. Es ist unumstritten, dass einige dieser Nährstoffe für die Menschen aus Fleisch besser verfügbar sind, als aus anderen Nahrungsquellen.

Jede einzelne Fleischart leistet einen Beitrag zur gesunden Ernährung aufgrund ihrer jeweiligen Zusammensetzung.

In erster Linie ist Fleisch ein Hauptlieferant von hochwertigem Eiweiß. Bei dem Prozess des ständigem Auf- und Abbaus von Muskel- und Knochensubstanzen, Hautzellen, Hormonen und Enzymen, werden körpereigene Eiweißbausteine ausgeschieden. Daher muss dieser Eiweißverlust durch die Nahrung ersetzt werden. Tierisches Eiweiß kann der Körper gut verwerten, da es dem menschlichen körpereigenen Eiweiß in seiner Zusammensetzung sehr ähnlich ist und ein ausgewogenes Muster von essenziellen Aminosäuren enthält. Aufgrund dieser Tatsache ist es anerkannt und von Wissenschaftlern bestätigt, dass tierisches Eiweiß eine höhere biologische Wertigkeit gegenüber den pflanzlichen Eiweißen aufweist.

Das Argument des hohen Fettgehalts und dem damit verbundenem hohen Energiegehalt, gegen Fleischkonsum trifft für den größten Teil des heutigen Fleischkonsums nicht mehr zu. Der Fettanteil im Fleisch hat sich aufgrund einer veränderten Züchtigung und Fütterung zugunsten des Muskelfleischs erheblich vermindert. Dies zeigen mageres Schweinefleisch, d.h. Filet oder Schnitzel, mit einem Fettgehalt von nur 2 % deutlich. Eine dicke Rippe enthält 16 % Fett, Rindfleisch enthält im Durchschnitt etwa 8,5 %, wobei bei deren Teilstücken wie Filet und Roastbeef der Fettgehalt sogar bei nur 5 % liegt. Der Fettgehalt von verschiedenen Wurstwaren hat sich in den vergangenen Jahren von 38 % auf 28 % vermindert.

Durch die Fortschritte in der Zucht, die kürzeren Mastzeiten und den dadurch jüngeren Schlachttieren, ist das Fettmuster dementsprechend um einiges günstiger geworden, so ist der Anteil an den für den menschlichen Körper notwendigen ungesättigten Fettsäuren gestiegen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Zusammensetzung des Futters für das Schlachttier. Die im Fleisch enthaltenen Fettsäuren sind zu rund 60 % ungesättigt, folglich trägt Fleisch eindeutig zur Deckung des Bedarfes an ungesättigten Fettsäuren bei.

Des Weiteren ist Fleisch wichtiger Bestandteil der Vitaminversorgung des menschlichen Körpers, insbesondere des Vitamin B-Komplexes. Die Vitamine im Fleisch sind sehr gut verfügbar, weil sie in ungebundener Form vorliegen –anders in den pflanzlichen Lebensmitteln, wo man sie häufig in gebundener Form vorfindet.

Zu den Vitaminen im Fleisch gehört zunächst einmal das Vitamin B1, welches wichtig ist für die Umwandlung von Kohlenhydraten in Körperenergie. Dieses Vitamin wird überwiegend aus Fleisch und Fleischwaren bezogen. Zu den besten Vitamin B1-Lieferanten gehört Schweinefleisch, der Gehalt darin ist ungefähr dreimal höher als in anderen Fleischsorten, damit kann ein einziges Schweineschnitzel bereits den kompletten Tagesbedarf an Vitamin B1 decken.

Vitamin B2 ist verantwortlich für den Zellstoffwechsel der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Neben Milch bzw. Milchprodukten ist auch hier Fleisch der Hauptlieferant dieses Vitamins.

Das Vitamin B8 spielt eine zentrale Rolle im Eiweißstoffwechsel. Die Form, in der es im Fleisch vorkommt ist dabei für den Körper wesentlich besser verwertbar, als die in pflanzlichen Produkten.

Das im Fleisch enthaltene Vitamin B12 spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung roter Blutkörperchen und beim Abbau von Zellkernmaterial. Dabei nimmt Fleisch eine bemerkenswerte Stellung als Lieferant von Vitamin B12 ein, es kommt nur in tierischen Produkten in nennenswerten Mengen vor. Rindfleisch ist besonders reich an Vitamin B12, rund 150 g Rindfleisch aus der Keule decken bereits den Tagesbedarf an Vitamin B12 eines Erwachsenen.

Zuletzt zu nennen ist das Vitamin A. Es ist wichtiger Bestandteil des Sehpurpurs, fördert so die Eiweißsynthese und wirkt als Hautschutz. Einen nennenswerten Beitrag zur Vitamin A-Versorgung trägt Fleisch mithin deutlich bei. Es ist aus den tierischen Quellen direkt verwertbar. Pflanzliche Lebensmittel dagegen liefern lediglich das Provitamin ß-Carotin, eine Vorstufe des Vitamins A, das noch zum aktiven Vitamin umgewandelt werden muss.

Um die Liste der Vorteile des Fleischs fortzuführen, ist auch auf die wichtigen Spurenelemente einzugehen, für die Fleisch eine Hautquelle ist.

Zum einen ist Eisen wesentlicher Bestandteil der Blut- und Muskelfarbstoffe, damit wirkt es maßgeblich bei der Sauerstoffversorgung der Körperzellen mit.

Ein Mangel an Eisen führt unmittelbar zur Blutarmut, einer erhöhten Infektionsanfälligkeit und körperlicher Leistungsschwäche. Fleisch gehört zur Haupteisenquelle, denn im Fleisch liegt das Eisen in Form von Hämeisen vor, welches bis zu 20 % vom Körper aufgenommen wird.

Weiterhin enthält Fleisch auch eine erhebliche Menge von Zink. Zink aktiviert viele Enzyme, außerdem wirkt es positiv bei der Wundheilung, stärkt die Abwehrkräfte und wirkt bei der Speicherung von Insulin mit. Weist ein Mensch einen Zinkmangel vor, äußert sich dies oft in Wachstumsstörungen, einer schlechten Wundheilung und Abwehrschwäche. Die Resorption von Zink aus Fleisch liegt ungefähr drei- bis viermal höher als aus Getreide. Die Zinkversorgung des Menschen wird zu einem Drittel aus Fleisch gedeckt.

Das Spurenelement Selen ist ebenfalls der Fleischquelle zu entnehmen. Ist die Selenzufuhr eines Menschen ausreichend, ist positive Folge ein starkes Immunsystem. Unterdessen kann über den antioxidativen Schutz die Selenzufuhr krebshemmend wirken. Auch hier stammt ein Drittel des täglich benötigten Selens aus Fleisch. Schweinefleisch weist den höchsten Selengehalt auf.

Angesichts der Vor- und Nachteile des Fleischkonsums, welche hier ausführlich aufgelistet wurden, ist zusammenfassend zu sagen, dass weder ein vollkommener Fleischverzicht, noch ein übermäßiger Fleischverzehr gesundheitsfördernd ist. Wichtig sind vor allem die Menge und die Art des Fleischkonsums.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt einen täglichen Fleischkonsum zu meiden und stattdessen drei bis vier Portionen in der Woche zu sich zu nehmen.

Magere Fleischstücke bzw. -sorten sind zu bevorzugen, beim Einkauf von Wurst ist darauf zu achten, dass sie unterschiedlich hohe Fettgehalte haben. Zu den besonders mageren Wurstsorten gehören Bierschinken und Schinkenwurst. Einen sehr hohen Fettgehalt weisen Mettwurst, Leberwurst und Cervelatwurst auf.

Auch wenn man Fleisch mit in seinen Ernährungsplan einbezieht, ist es wichtig, darauf zu achten, abwechslungsreich zu essen: Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören viel Obst und Gemüse, Getreide, wenig Fleisch und Fette (siehe Ernährungspyramide).