Hüftmuskulatur
Innere Hüftmuskulatur
Musculus iliopsoas
Der M. iliopsoas gehört der inneren Hüftmuskulatur an. Dieser Muskel besteht aus zwei Teilen, dem M. psoas major und dem M. iliacus die sich oberhalb des Lig. Inguinale (Leistenband) vereinigen. In Ausnahmefällen kommt es vor, dass sich der M. psoas minor ebenfalls an der Funktion des M. iliopsoas beteiligt. Der Musculus iliopsoas ist der stärkste Beuger im Hüftgelenk und ist ebenfalls an der Aufrichtung des Oberkörpers während der Rückenlage beteiligt.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus psoas major
Der M. psoas major ist der große Lendenmuskel und entspringt dem 12. Brustwirbelkörper sowie dem dem 1.-4. Lendenwirbelkörper. Seinen Ansatz hat der M. psoas major am Trochanter minor des femur (Oberschenkelknochen). Im Hüftgelenk ist dieser Muskel für die Flexion (Beugung) und die Außenrotation (Auswärtsdrehung) zuständig, in der Wirbelsäule ist er an der Inklination (Beugung) und der Lateralflexion (Seitneigung) beteiligt. Ebenfalls zieht der M. psoas major gemeinsam mit dem M. iliacus das Bein nach vorne und kann somit zusätzlich als „Laufmuskel“ bezeichnet werden.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus psoas minor
Der M. psoas minor ist der kleine Lendenmuskel und entspringt dem 12. Brustwirbelkörper und dem 1. Lendenwirbelkörper. Seinen Ansatz hat der M. psoas minor über die Fascia iliaca am Arcus iliopectineus am Schambein. In der Lendenwirbelsäule ist dieser Muskel für die Inklination (Beugung) und die Lateralflexion (Seitwärtsdrehung) zuständig.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus iliacus
Der M. iliacus ist der Darmbeinmuskel, der auch am Darmbein entspringt und über dem Trochanter minor (kleiner Rollhügel) des Femur (Oberschenkelknochen) ansetzt. Im Hüftgelenk ist dieser Muskel für die Flexion (Beugung) sowie für die Außenrotation (Auswärtsdrehung) zuständig, an der Wirbelsäule hat der M. iliacus eine Inklination (Beugung) und eine Lateralflexion (Seitwärtsneigung) zur Folge.
QUELLE: Moll & Moll
Übung für die innere Hüftmuskulatur: Um die innere Hüftmuskulatur zu trainieren, eignen sich Übungen, bei denen eine Beugung im Hüftgelenk stattfindet. Eine Übung könnte wie folgt aussehen: In Rückenlage die Beine in eine 90° Beugung (kleiner Tisch) bringen, die Handflächen zeigen zum Boden. Mit der Ausatmung und dem Anspannen der Bauchmuskulatur beide Beine in gleichbleibenden Winkel in Richtung Boden führen und sie mit der Einatmung wieder anheben. Bei dieser Übung sollte darauf geachtet werden, dass die neutrale Beckenposition – kleines Luftloch unter der Lendenwirbelsäule – während der gesamten Übungen bestehen bleibt.
Äußere hintere Hüftmuskulatur
Musculus gluteus maximus
Der M. gluteus maximus ist der größte Gesäßmuskel und auch der größte Muskel des Menschen. Er entspringt am oberflächlichen Teil am Os ilium (Darmbein), der Crista iliaca (Darmbeinkamm), Spina iliaca posterior superior (oberer Darmbeinstachel) sowie an der Fascia thoracolumbalis (Lende), dem Os sacrum (Kreuzbein) und dem Os coccygis (Steißbein). Im tiefen Teil entspringt der M. gluteus maximus der Alaossis illi (Darmbeinschaufel), dem Ligamentum sacrotuberale (Kreuzband-Sitzbein-
Band) sowie der Aponeurosis glutea (mittlere Gesäßmuskelfazie). Seinen Ansatz hat der große Gesäßmuskel an der Tuberositas glutea (Gesäßmuskel-Aufrauung)des Femur (Oberschenkelknochens)und der Tractus iliotibilais (Oberschenkelfazienstreifen). Funktionell ist der Gluteus maximus der stärkste Hüftgelenks-Strecker und rotiert das Hüftgelenk nach außen, ist für die Abduktion (Abspreizen) und eine Adduktion (Heranführen) in diesem Bereich zuständig. Außerdem verhindert dieser Muskel, dass das Becken im aufrechten Gang nach vorne kippt.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus tensor fasciae latae
Der M. tensor fasciae latae ist der Oberschenkelbindenspanner und entspringt an der Spinae iliaca anterior superior des Os ilium (Darmbein). Dieser Muskel setzt über dem Tractus iliotibialis am Condylus lateralis der Tibia (Schienbein) an. Wie es sein Name schon verrät, ist der Tensor fasciae latea für die Stabilisation des gestreckten Knies zuständig. Ebenfalls dient er im Hüftgelenk der Abduktion (Abspreizen), der Innenrotation sowie der Beugung.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus gluteus medius
Der M. gluteus medius ist der mittlere Gesäßmuskel und entspringt an der Außenfläche des Os illi (Darmbein) und an der Faszie der Crista illiaca (Darmbeinkamm). Der M. gluetus medius setzt an dem Trochanter Major (großer Rollhügel) des Femur (Oberschenkelknochen) an. Funktionell ist der Gluteus medius ein wichtiger Abduktor (Abspreizen) des Oberschenkels. Im vorderen Teil des Muskels ist er für die Innenrotation (Einwärtsdrehung) und die Flexion (Beugung) mit verantwortlich. Im hinteren Teil der Muskulatur ist er für die Außenrotation (Auswärtsdrehung) und für die Extension (Streckung) in Hüftgelenk zuständig.
QUELLE: Moll & Moll
Übung für die äußere hintere Hüftmuskulatur: Die Muskeln der Gluten-Gruppe trainiert man besonders gut, wenn eine Abduktion in der Hüfte nach hinten stattfindet. Im Vierfüßler Stand mit der Ausatmung das gebeugte Bein mit der Fußsohle nach hinten-oben strecken und einatmend wieder absenken. Bei dieser Übung trainiert man ebenfalls die Schultergürtelmuskulatur, deshalb ist es wichtig, die Schultern tief zu halten.
Äußere tiefe Hüftmuskulatur
Musculus gluteus minimus
Der M. gluteus minimus ist der kleine Gesäßmuskel, der an der Facies glutea (Außenfläche) des Os illi (Darmbein) entspringt. Der M.gluteus minimus setzt am Trochanter major (großer Rollhügel) des Femur (Oberschenkelknochen) an. Dieser Muskel ist für die Innenrotation (Einwärtsdrehung) und die Abduktion (Abspreizen) des Oberschenkels zuständig.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus piriformis
Der M. piriformis ist ein birnenförmiger Muskel, der an der Facies pelvina des Os sacrum (Kreuzbeinvorderfläche) seinen Ursprung hat und an der Trochanter major (großer Rollhügel) des Femur (Oberschenkelknochen) ansetzt. Funktionell ist dieser Muskel für die Abduktion (Abspreizen), für die Außenrotation (Auswärtsdrehung), für die Extension (Strecken) und für die Retroversion (nach hinten führen) des Oberschenkels zuständig.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus obturatorius internus
Der M. obturatorius internus ist der innere Vertopfermuskel, der an der Innenfläche der Membrana obturatoria und am knöchernden Rand des Foramen obturatum entspringt. Seinen Ansatz hat der Muskel an der Fossa trochanterica des Femur (Oberschenkelknochen). Der M. obturatorius internus dient als Außenrotator (Auswärtsdrehung) des Oberschenkels.
QUELLE: Moll & Moll
Mm. gemelli superior und inferior
Der Mm. gemelli ist der Zwillingsmuskel und unterteilt sich in einen oberen Zwillingsmuskel: M. gemellus superior und in einen unteren Zwillingsmuskel, den M. gemellus inferior. Der M. gemellus superior entspringt der Spina ischiadica (Sitzbeindorn) und setzt an der Fossa trochanterica (Oberschenkelknochen), an. Der M. gemellus inferior entspringt dem Tuber ischiadicum (Sitzbeinhöcker) und setzt an der Fossa trochanterica (Oberschenkelknochen) an. Beide Teile des Zwillingsmuskels haben die Funktion eine Außenrotation (Auswärtsdrehung) im Oberschenkel zu vollziehen.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus quadratus femoris
Der M. quadratus femoris ist der viereckige Schenkelmuskel . Dieser Muskel entspringt am Tuber ischiadicum (Sitzbeinhöcker) und setzt an der Crista intertrochanterica (Knochenleite) des Femur (Oberschenkelknochen) an. Dieser Muskel ist für die Außenrotation (Auswärtsdrehung) des Hüftgelenks sowie für die Adduktion (Heranführen) des Oberschenkels zuständig.
QUELLE: Moll & Moll
Musculus obturatorius externus
Der M. obturatorius externus ist der äußere Hüftlochmuskel und entspringt an der Außenfläche der Membarana obturatoria und am knöchernden Rand des Foramen obturatum. Seinen Ansatz hat dieser Muskel an der Fossa trochanterica des Femur (Oberschenkel) und ist ein Außenrotator (Auswärtsdrehen) sowie ein schwacher Adduktor (Heranführen) des Oberschenkels.
QUELLE: Moll & Moll
Übung für die äußere tiefe Hüftmuskulatur: Die äußere tiefe Hüftmuskulatur kann man ausreichend mit einem Theraband trainieren. Hierzu setzt man sich auf einen Stuhl und bindet die Beine zum einen über der Knie und einmal unter der Knie zusammen. Hierzu benötigt man lediglich ein Theraband und kreuzt dieses an der Oberschenkelrückseite. Die Fersen sind aufgestellt und mit der Ausatmung abduziert (Wegführen) man die Knie, mit der Einatmung adduziert (Heranführen) man diese wieder. Die Arme hängen während der ganzen Übung neben dem Körper, die Handinnenflächen zeigen nach vorne.