Wellness für den Körper

Sportliche Aktivitäten

Heute ist der Körper ein wahres Kultobjekt. Weibliche und männliche Models und durch Kosmetik und von Bodytrainern attraktiv gemachte Stars vermitteln in den Medien den Eindruck, als wäre ein gutes Aussehen mit Erfolg gleichzusetzen. Zwar stimmt das tatsächlich zum Teil, weil Menschen auf gutes Aussehen zunächst einmal positiv reagieren, aber leider hat der Durchschnittsmensch bei seinem eigenen Körper fast immer mit sogenannten Problemzonen zu kämpfen, die seiner Meinung nach sein Erscheinungsbild und seine Wirkung beeinträchtigen und den Erfolg privat oder im Beruf behindern. Um Frustrationen zu begegnen und das Selbstwertgefühl wieder zu steigern, kann man dagegen natürlich etwas tun, sei es mit gezielten Sportprogrammen, Körperpflege durch kosmetische Behandlungen, Massagen in einer wohltuend aromatisierten Umgebung oder Entspannung durch fernöstliche Methoden, die allesamt in den Bereich „Wellness“ gehören.

Zwar bieten Fitness – Studios und Personaltrainer ein gezieltes Training an, mit dem man den Problemzonen – meist Bauch, Beine, Po – zu Leibe rücken kann, doch reicht häufig schon regelmäßiger Sport, um den Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Häufige Bewegung strafft den Körper durch die Entwicklung der Muskulatur, die erhöhte Versorgung mit Sauerstoff kräftigt die Organe und schon etwas längere Anstrengungen schaffen eine bessere Kondition. Allein schon das tut dem Körper gut, hinzu kommt aber noch, dass im chemischen Haushalt des Körpers positive Prozesse ablaufen. Zitiert sei hier aus dem Buch „Wellness“ von U. Pittroff, Chr. Niemann und P. Regelin: „Ursache für das bewegte Zusammenspiel von Fitness und Psyche sind bestimmte Hormone; einige werden durch Sport vermehrt produziert, andere hingegen durch intensive Bewegung abgebaut. Kurzfristig steigt während des Sports die Konzentration von Stresshormonen im Blut an. Dadurch fühlen wir uns sofort wacher und leistungsfähiger. Langfristig jedoch senkt regelmäßiges Training die Ruhekonzentration der Stresshormone im Blut (Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol). Das hat zur Folge, dass man sich durchweg ausgeglichener fühlt und weniger stressanfällig ist. Auf der anderen Seite lässt regelmäßige Bewegung den Testosteronspiegel ansteigen; dieses Hormon fördert den inneren Antrieb, macht stark und dynamisch. Untersuchungen lassen vermuten, dass Sport auch die Bildung des Gewebshormons Serotonin im Gehirn anregt und damit für positive Stimmung und gute Laune sorgt“ (S46). Sport ist damit nicht nur gut, sondern tut auch gut!

Kosmetische Behandlungen

„Unsere Haut zeigt die ungeschminkte Wahrheit“ (Lockstein/ Faust S 62); sie sieht schön aus, ist glatt und rosig, wenn wir uns wohlfühlen, und grau, schlaff und unrein, wenn wir unter Druck sind oder uns falsch ernähren. Stress strapaziert ebenfalls die Haut, erzeugt Falten und Schatten, so wie auch Alkohol, Nikotin, zu häufiges scharfes, salziges, zuckerhaltiges und fettes Essen der Haut zusetzen. Zunächst einmal sollte man natürlich diese Ursachen konsequent beseitigen, um besser auszusehen, zusätzlich und unterstützend kann man aber mit Hilfe kosmetischer Behandlungen noch mehr tun, um die Haut gepflegter und schöner erscheinen zu lassen.

Thalasso – Kuren

So können z. B. Thalasso – Kuren helfen, die im 19. Jahrhundert von der französischen Atlantikküste ausgehend, in der Kosmetikbehandlung allgemeine Aufnahme fanden und in vielfältigen Variationen verabreicht werden: als Salzpeeling gegen unreine und trockene Haut, als vitalisierende Salzbäder angereichert mit Kräutern wie Rosmarin und Minze oder als Algenmasken zur Reinigung und Straffung.

Öle, Lotions, Emulsionen

Auch Öle haben sich bewährt, die Haut zu regenerieren, sei in Form von Lotions und Emulsionen (einer Mischung aus Wasser und öl) oder auch in reiner Form auf die Haut gebracht, z.B. bei einer Massage. Kaltgepresste pflanzliche Öle, die spezielle Schönheit gebende Eigenschaften haben, werden in einer speziellen Mischung als Trägeröle für sog. Aromaöle verwendet, wie z.B. Avocadoöl. Jojobaöl, Kokusnussöl, Macadamiaöl, Mandelöl, Olivenöl, Sesamöl, Traubenkernöl oder Weizenkeimöl.

Gesichtsmasken

Beliebt sind auch Gesichtsmasken, die den Vorteil haben, dass sie eine kompaktere Behandlung ermöglichen und vor allem intensiver einwirken. Aus der großen Vielfalt der Möglichkeiten seien hier einige exemplarisch ausgewählt: Avocado – Masken zur Beruhigung, Fruchtmasken, z.B. im Mix von Papaya und Aprikosen, zur Erfrischung und Durchblutung oder Tonerde – Masken zur Reinigung und Entschlackung der Gesichtshaut.

Massagen

Massagen haben historisch gesehen eine lange Tradition: Jede Kultur wandte diese Form der Pflege und Heilung an; Chinesen schon vor 5000 Jahren, wie alte Texte beweisen, Inder in ayurvedischer Tradition vor 4000 Jahren, die alten Griechen im Bereich der Medizin, die Römer in ihren weitläufigen Bäderanlagen und die Menschen der Renaissance nach der Wiederentdeckung der Antike ebenfalls im medizinischen Bereich. Die wichtigste Person für die moderne Massagebehandlung war der Schwede Per Henrik Ling, der durch seine Einteilung des „“Streichens“ und seiner Wirkung wesentliche Grundlage für heute legte. Die Ziele der Massagebehandlung waren eigentlich immer gleich: Steigerung des Wohlbefindens und auch medizinische Heilung, um Folgen von Krankheit und Verletzungen zu lindern oder zu beseitigen.

Im Einzelnen unterteilt man die Massagen nach Selbst- und Partnermassagen und danach, welcher Körperteil im Mittelpunkt steht. Selbstmassagen betreffen meist die Schultern und das Gesicht, die Hände, die Arme, den Nacken und die Beine, während Partnermassagen sich auf den Rücken, die Beine, den Bauch, ebenfalls die Hände und Arme und das Gesicht richten. Jede dieser Massagen hat ihre eigene Zielrichtung und beruht meist auf einer jeweils anderen Technik.

Zusätzlich haben sich Massagetechniken entwickelt, die auf speziellen theoretischen Grundlagen beruhen und in spezielle Richtungen weisen. Diese Techniken nehmen im Massageangebot der Physiotherapiepraxen und Massageinstitute einen immer größeren Raum ein und werden auch immer mehr nachgefragt. Dazu zählen die tief ins Bindegewebe führende Rolfing – Massage, die Reflexzonen – Fußmassage, die sehr spezielle kraniosakrale Therapie für den Kopf und die auf die Körperstruktur und die Faszien gerichtete Osteopathie.

Heute gehören allgemeine und auch speziellere Massagen wegen der wohltuenden Wirkung auf den Körper zu jeder umfassenderen Wellness – Anwendung dazu.

Aromatherapien

Aromatherapien, Behandlungen mit wohlriechenden Essenzen, sind uralte Heilmethoden und schon für die frühe Zeit des Menschen nachweisbar. Im Mittelalter allerdings hatten sie ein Kräuterhexen – Image und es dauerte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, bis der französische Chemiker René Gatehose durch Zufall ihre heilende Wirkung wiederentdeckte. Mittlerweile weiß man, worin diese Wirkung begründet ist: Durch die Nase, aber auch über die Haut aktivieren die Aromastoffe im Kopf das Limbische System, das für die Stimmung zuständig ist. Von dort erfolgt ein Befehl an die Drüsen, ein Gefühlshormon passend zur Stimmung zu produzieren. Für die Behandlung konzentriert werden die Aromastoffe in ätherischen Ölen, die wiederum Teil der weiteren Bearbeitung werden. Die Öle selbst sind zu sehr konzentriert, als dass man sie unverdünnt auf die Haut auftragen könnte (eine Ausnahme bildet Lavendelöl). Als Trägerstoffe sind Pflanzenöle geeignet; die Vermischung erfolgt nach dem Grundsatz 3 Tropfen des essentiellen Öls zusammen mit 10 Millilitern eines Pflanzenöls. Das Mischungsweise bei Badeöl ist anders: damit das Öl nicht an der Wasseroberfläche liegen bleibt, mischt man zwei Esslöffel Honig mit einem Schuss Sahne oder Milch und fügt sechs bis höchstens 10 Tropfen Aromaöl hinzu. Eine zu starke Dosis Aroma ist zu vermeiden, da sie Reizungen und Allergien auslösen kann.

Folgenden Aromen werden bestimmte Wirkungen zugeschrieben (nach Pitroff /Niemann /Regelin S 85):

Entspannende Düfte: Eukalyptus, Zypresse, Kampfer, Rose, Kamille, Ylang – Ylang, Geranie, Limone, Petit Grain, Mandarine, Citronella und Zitrone

Anregende Düfte: Zeder, Myrrhe, Sandelholz, Lavendel, Jasmin, Neroli, Bergamotte, Pfefferminze, Majoran, Fenchel, Basilikum und Weihrauch

Mittlerweile gehören Aromatherapien zu den meisten Wellness – Behandlungen dazu, indem sie zur Harmonierung der Raumluft, für Massagen, kosmetische Behandlungen und Bädertherapien verwendet werden.

Fernöstliche Entspannungsmethoden

Ähnlich wie die Aromatherapien durchdringen auch fernöstliche Wellness – Methoden immer mehr den Wellness – Bereich; fast täglich tauchen neue Namen auf, alle mit dem Anspruch, dem stessgeplagten Westler durch uralte asiatische Wellness – Praktiken zu neuer Frische und neuer Energie zu verhelfen. An dieser Stelle soll es allerdings nur um diejenigen Methoden gehen, die bereits eine deutliche Tradition im Wellness – Bereich haben. Dabei unterschiedet man zwischen fernöstlichen Massagen, fernöstlichen Entspannungsmethoden und fernöstlichen Heilmethoden. Gemeinsam ist allen die Verbindung mit einer umfassenden Theorie, bis hin zu einer geschlossenen Weltanschauung.

Als Massage sei hier beispielhaft die Ayurveda – Massage erwähnt, die aus Indien kommend dazu dienen soll, Körper und Seele zu reinigen, indem die drei Energieströme Vata, Pitta und Kapha in Einklang gebracht werden. Dabei ist die Massage Teil einer umfassenderen Behandlung mit zusätzlichen Kräuterduschen und Gewürzsaunen.

Fernöstliche Entspannungsmethoden sind umfassender angelegt, indem sie zusätzlich Bewegungsabläufe in einer bestimmten Reihenfolge beinhalten. Bekannt sind Reiki, eine Art spirituelles heilendes Handauflegen mit 12 verschiedenen Handpositionen, Qi Gong, das durch tiefe Atmung, geistige Aufmerksamkeit und langsame, fließende Bewegungen die Lebensenergie Qi stärken soll, Tai Ji Quan – ursprünglich eine asiatische Kampfmethode – mit fließenden Zeitlupenbewegungen zur Stärkung des Kreislaufs, zur Entspannung der Muskulatur und zur Stärkung der Sehnen und Gelenke und Yoga, das durch bestimmte Bewegungen Körper und Geist wie in einem „Joch“ (Übersetzung des Wortes Yoga) harmonisch zusammenbinden soll. Gerade Yoga ist, auch ohne die dazu gehörige Weltanschauung, als eine Art Gymnastik für Jung und Alt weit verbreitet.

Fernöstliche Heilmethoden setzen sich ebenfalls neben oder sogar als Alternative zur normalen Schulmedizin immer mehr durch und werden auch schon von Allgemeinmedizinern oder Krankenhäusern alternativ praktiziert. Dazu zählen z.B. die Fingerdrucktechnik Shiatsu, das Makko Ho als Atemtherapie verbunden mit bestimmten Körperhaltungen und ebenfalls wieder Yoga, das über die Entspannung hinaus auch als Heilmethode eingesetzt werden kann.