Ernährungsformen
Vegetarismus
Der Begriff Vegetarismus stammt aus dem lateinischen „vegetare“ und bedeutet „leben, wachsen“, er geht auf den griechischen Philosophen Phytagoras zurück, der einst sagte: „Alles, was der Mensch Tieren antut, kommt wieder auf den Menschen zurück.“ Die drei verschiedenen Formen des Vegetarismus sind vegan, das bedeutet man isst ausschließlich pflanzliche Kost, jegliche vom Tier stammende Produkte werden abgelehnt. Menschen, die sich lakto-vegetabil ernähren, ergänzen die Pflanzenkost mit Milch und Milchprodukten. Ovo-lakto-vegetabil bedeutet eine Pflanzenkost mit Milch, Milchprodukten und Eiern. Über diese drei Grundarten des Vegetarismus gibt es aber noch die Bezeichnungen Pudding-Vegetarier und Pisco-Vegetarier. Während die Pudding-Vegetarier zwar kein Fleisch essen, sich aber auch nicht gesundheitsbewusst ernähren, da zu ihrem Speiseplan auch Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und industriell hergestellte Lebensmittel gehören, essen die Pisco-Vegetarier neben Ei und Milch auch Fisch.
Die Vorteile einer vegetarischen Kost sind der geringe Fettgehalt, der durch die Nahrung aufgenommen wird und ein geringer Anteil an Cholesterin. Menschen, die sich fleischlos ernähren, nehmen maximal 35 % der aufgenommenen Nahrungsenergie am Tag aus Fetten auf. Deswegen wird der Vegetarismus häufig als Therapieform zur Bekämpfung von Fettsucht oder Arteriosklerose eingesetzt. Durch den geringen Cholesterin-Anteil in pflanzlichen Fetten wird das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt. Da die meisten Vegetarier äußerst gesundheitsbewusst leben im Sinne von viel Bewegung, wenig rauchen und Alkohol trinken, kommen Übergewicht und Herzkrankheiten in ihrem Kreis sehr selten vor. Hauptenergielieferant für Vegetarier sind Kohlenhydrate, die in Getreideprodukten, Früchten und Gemüse stecken.
Nachteile des Vegetarismus sind jedoch auch nicht von der Hand zu weisen. Die vegetarische Kost führt oft zu einer Unterversorgung mit Vitamin B12, da dieses Vitamin so gut wie ausschließlich nur in tierischen Produkten zu finden ist. Auch der Eisenbedarf wird oft nicht ausreichend gedeckt. Zwar steckt dieses auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln, wird jedoch vom menschlichen Körper nicht so gut aufgenommen wie aus Fleischprodukten. Weitere Vitamine und Spurenelemente, deren Deckung problematisch sein könnte, sind Jod, Calcium, Zink, Vitamin D und essenzielle Fettsäuren.
Veganer sind einem noch höherem Risiko ausgesetzt, an einem oder gleich mehreren Nährstoffmangel zu leiden. Veganer sollten sich ganz bewusst mit ihrer Ernährung auseinandersetzten und sie gerecht zusammenstellen. Eine regelmäßige Untersuchung ihres Nährstoffbedarfs und gegebenenfalls das Zurückgreifen auf Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es als Vegetarier nicht ausreicht, nur Fleisch und Wurst zu meiden. Der Ernährungsplan muss so zusammengestellt werden, dass Inhaltsstoffe optimal verwertet werden können. Dabei spielt Abwechslung in der Ernährung eine wichtige Rolle. Auch auf die Kombination verschiedener Eiweiße sollte geachtet werden, die Eiweiße, die aufgenommen werden, sollten eine hohe biologische Wertigkeit aufweisen. Um seinen Eisengehalt auf einem richtigen Level zu halten, ist es ratsam Vollkornprodukte, Hirse, rote Beete und grünes Blattgemüse regelmäßig zu verzehren. Alternativ zum Vitamin B12, welches überwiegend in Fleisch enthalten ist, kann auf angereicherte Lebensmittel, wie z.B. Sojamilch zurückgegriffen werden.