Rohkost

Als Rohkost wird Nahrung bezeichnet, die vor dem Verzehr weder gebacken, gebraten, gekocht oder pasteurisiert wird –kurz: Die Nahrung wird nicht erhitzt. Grund dafür ist, dass Hitze viele Nährstoffe zerstört. Rohköstler sind der Meinung, dass das Erhitzen zubereiteter Speisen unnatürlich sei und nicht der natürlichen Ernährungsweise des Menschen entspricht. Teilweise haben sie Recht, denn in roher Form bleiben Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe im Essen vollständig enthalten. Darüber hinaus kann der Cholesterinwert durch die Darmfunktion aufgrund der vielen Ballaststoffe gesenkt werden. Die Rohkost wird häufig eingesetzt bei chronischer Darmträgheit.

So kann sie als vorübergehende Heilkost den Stoffwechsel des Menschen wieder in Gang setzten. Wichtig bei der Rohkost sind das äußerst gründliche Kauen und langsames Essen, nur dadurch kann der Darm sich an die ungewohnt hohen Mengen an Ballaststoffen gewöhnen und die Nahrung besser verdauen. Aus medizinischer Sicht, gibt es jedoch kein Schlagargument, die Rohkost anderen Ernährungsformen vorzuziehen. Im zubereiteten Zustand kann der Körper oft die Nährstoffe besser aufnehmen, außerdem sind viele der Nährstoffe roh kaum genießbar.

Bei normalen Portionen Rohkost besteht weiterhin die Gefahr einer Unterversorgung, denn der Energiegehalt von Rohkost ist bezüglich der Menge der aufgenommenen Nahrung relativ gering. Zu diesen Nachteilen der Rohkost kommt noch die Tatsache hinzu, dass rohes Obst, Gemüse und Getreide reich an Säuren und Fasern ist, welche Gärungsprozesse im Körper unterstützen und unangenehme Blähungen zur Folge haben. Auf Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot müssen die Rohköstler verzichten, dadurch fehlt ihnen eine wichtige Kohlenhydratquelle. Bakterien und Salmonellen stellen eine zusätzliche Gefahr dar.