Kartoffeln
Wer auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung achtet, darf keinesfalls auf die Kartoffel verzichten. Sie ist voll mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und liefert durch ihre Stärke ein wichtiges Kohlenhydrat –dabei ist sie mit einem Fettgehalt von nur 0,1 % in 100 g Kartoffeln und einem Wasseranteil von etwa 80 % sehr fettarm. Damit gilt die Kartoffel weltweit zu einem der bedeutendsten Lebensmittel aus der Gruppe der Nachtschattengewächse.
Die unverdaulichen Kohlenhydrate und Ballaststoffe, welche sich noch lange Zeit nach dem Verzehr im Körper befinden, sind der Grund für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
Eine Studie aus Sydney belegte sogar, dass kein anderes Lebensmittel so sättigend ist wie die Kartoffel. Eiweiß enthält die Kartoffel nur wenig, dafür ist dieses jedoch umso wertvoller, da es von all den pflanzlichen Eiweißlieferanten den höchsten Anteil an verwertbarem Protein vorweist. Kartoffeln tragen zu einer gut funktionierenden Verdauung bei. Um genauer auf die Verdauung einzugehen, ist zu erklären, dass die natürliche Quelle von unlöslichen Ballaststoffen die Masse im Stuhl erhöht und somit hilft Verstopfung und die Absorption von Cholesterin zu vermeiden. Zusätzlich trägt der hohe Ballaststoffgehalt zum Schutz von Darmpolypen und Krebs bei.
Der Fasergehalt der Kartoffel hilft bei einer langsamen Verdauung die Absorption von einfachem Zucker anzukurbeln, so wird der Blutzuckerspiegel in einem normalen Bereich gehalten und große Schwankungen werden vermieden. Deswegen wird die Kartoffel auch als zuverlässige Quelle von Kohlenhydraten bei Diabetikern eingesetzt.
Weitere Vorteile der Kartoffel sind auch der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt: Sie enthält eine erstaunliche Menge an Vitamin B1, B2, Kalium, Zink, Magnesium, Eisen und Phosphor. Kartoffeln sind eine der reichsten Quellen der Vitamin-B-Komplex-Gruppe, genauer des Vitamins B6 (Pyridoxin), Thiamin, Niacin, Pantothensäure und Folate.
Frische Kartoffeln, naturbelassen und mit Schale, sind weiterhin eine Quelle für Antioxidantien und Vitamin C. 100 g frischer Kartoffeln bieten 11,4 mg oder 20% der täglich benötigten Mengen dieses Vitamins. Der regelmäßige Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Vitamin-C sind, hilft dem Körper eine Resistenz gegen Infektionserreger zu entwickeln und diese abzufangen. Die Stärke, die im Körper zum Teil in Glucose umgewandelt wird, steigert unser Denkvermögen und die Gedächtnisleistung.
Bei dem Kauf der Kartoffeln ist darauf zu achten, dass sie eine feste Konsistenz haben und die Textur der Oberfläche glatt und wachsartig statt sehr trocken ist. Kartoffeln mit weichen Stellen und Schnitten sollten vermieden werden.
Besondere Vorsicht ist jedoch bei grünlichen Verfärbungen geboten. Die grünen Stellen enthalten das natürliche Gift Solanin, welches auch in der Schale, den Augen und Keimen vorkommen kann.
Das Gift ist Folge von Lichteinstrahlung und der daraus resultierenden vermehrten Bildung von Chlorophyll, damit steigt nämlich der Gehalt von Glycoalkaloiden.
Bei einem sorgfältigen Umgang mit Kartoffeln bei der Lagerung und Verarbeitung im Haushalt geht von Solanin jedoch keine gesundheitliche Gefahr für uns aus. Um den Solaningehalt in Kartoffeln möglichst gering zu halten, sollten sie Kartoffeln auf jeden Fall an einem dunklen und kühlen Ort gelagert werden. Bei der Verarbeitung ist darauf zu achten die grünen Stellen und Keime großzügig zu entfernen. Kartoffeln sollen – auch um Vitamin- und Mineralstoffverluste zu vermeiden – mit der Schale gekocht werden und anschließend zum Verzehr gepellt werden. Liegt der Stoff Solanin in einer höheren Konzentration vor, so wird das vom Menschen geschmacklich als unangenehm wahrgenommen, mithin besteht ein automatischer Schutz vor dem Verzehr von Kartoffeln mit zu hohem Solaningehalt.